Wurde damals ja 2008 extrem gehyped, find ich in vielen Punkten aber sehr schlicht, vor allem was Präsentation und Einführung angeht. Selbst das Kernelement des Spiels mit der Zeitrückspulfunktion wird nicht großartig erklärt. Lediglich die ersten Levels erklären ein klein wenig die einfache Grundsteuerung. Von der Story her (verschwundene Prinzessin) als auch in einigen Gameplay Elementen gibt es überdeutliche Referenzen an Mario, wobei es bei Braid wesentlich tiefgründiger und fast poetisch wirkt. Die klassische Musik mit Streichern und Harfe sowie die gezeichneten märchenhaft wirkenden Hintergründe und Grafiken runden diesen Eindruck ab.
Es gab das ein oder andere sehr schwierige Rätsel an dem ich einige Zeit hing und das ständige Trial & Error Vor und Zurück in der Zeitmanipulation in Zusammenhang mit der Musikveränderung (Musik passt sich immer der Geschwindigkeit an, mündet sehr häufig in Vinyl Scratching Sounds) zerrten schon einige male stark an meinen Nerven. Auch hätte man vielleicht noch mehr Bosskämpfe einbauen können, es gibt lediglich zwei Kämpfe gegen den selben Gegner. Die letzte Welt ist eher einfach gehalten, hätte man durchaus noch ein paar schwierigere Rätsel vor dem eigentlichen Schluss einbauen können und der per Text erzählte Epilog ist etwas nebulös und hat zumindest einen sehr großen Interpretationsspielraum.
Insgesamt bin ich von dem kreativen Spielprinzip fasziniert, zudem bringt jede Welt eine etwas andere Spielmechanik mit rein. Trotzdem wirkt der Titel auf mich in vielerlei Hinsicht wie ein Indie Game, was es ja auch war. Es wirkt an vielen Punkten sehr schlicht und ist aus meiner Sicht eher ein Spiel für zwischendurch. Der riesige Hype war damals etwas übertrieben würde ich sagen, ist aber trotzdem ein tolles und unterhaltsames Spiel wenn man sich für neuartige Spielprinzipien interessiert und dem ständigen Trial & Error System was abgewinnen kann.